Horizontale Rasterfelder gewährten mit kühl kalkulierten Farbverläufen, die die Bildfläche wie optische Gitter schlossen und öffneten, Durchblicke in scheinbare Landschaften. Diese sogenannten Jalousie-Bilder meldeten als Scheinfenster einen architektonischen Anspruch an. Ich entdeckte für mich die Möglichkeit, Landschaften mit Hilfe des Jalousie-Prinzips in ein transparentes System zu überführen und zu gliedern. Das entsprach meinem Bedürfnis nach Weite einerseits und rhythmisch kontrapunktischer Störung andererseits. So entstanden Landschaftsbilder mit stakkatohaften Abläufen, in denen ich versuchte, eine architektonische, raumbezogene Wirkung zu erzielen. Bilder als Scheinfenster, die einen realen Fensterausschnitt flankierten, der z..B. den Blick auf einen Kastanienbaum einrahmte.
Dieter Nestler |