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- Helmut R Leppien (Hamburger Kunsthalle)
- Wittwulf Malik - Gedanken zu Dieter Nestlers Hafen-Bilderwelt / Sehen und Hören
- Arne Rautenberg - In Hafensphären (Gedanken zu den Arbeiten von Dieter Nestler)
- Jürgen Schneyder Zeit-Geist und Uhr-Sachen
- Dieter Nestler - Jalousiebilder
- Dieter Nestler - Wasserspiegelungen
- Dieter Nestler - Container-Bilder
- Dieter Nestler - Werftblöcke
- Dieter Nestler - Werftstücke
- Dieter Nestler - Kleine Weltreise oder der Hafen als „Ready Made“

 


Gedanken zu Dieter Nestlers Hafen-Bilderwelt / Sehen und Hören
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Wie monumental diese Nestlerschen Hafenbilder sich darstellen, sich vor uns hinstellen. So verweisen sie einerseits auf die Macht, die Übermacht des Materiellen, des Kommerzes in unserem modernen Leben, doch andererseits zeigen sie auch in ihrem stillen Dasein auf den immanenten Zauber, der in allen Dingen liegt, unabhängig davon, wie der Mensch sie für sich nutzt und verwertet.

Wenn ich diese Bilder sehe, beginne ich zu hören: ich höre die Wassergeräusche, das Platschen gegen die Schiffsplanken, gegen die Pontons, ich höre die dunkel-dröhnenden Schiffsmotoren, die Motoren der Kräne, das Quietschen der Eisenbahnwaggons, das Brummen der Container-LKWs, ich höre das Kreischen der über uns kreisenden Möwen, aber ich höre auch die Geräusche das Bauens und Malens, das Geräusch der Holzsägen, das ölige Gleiten des Pinsels, ja, ich rieche sogar die Düfte des Ateliers, die Farben und Terpentinverdünnungen.

Das alles lösen diese Bilder aus. Sie sind entstanden durch eine aufmerksame und sensible Wahrnehmung unserer Welt, der Hamburger Wasser- und Hafenwelt und jetzt tragen sie diese vitale Energie in sich selber, die äußere Welt in sich aufgenommen und verwandelt zu neuem eigenen Leben. Diese Energie ist zum Teil schon gewaltig, chaotisch, ja sogar gewalttätig, sie erzählt von Stürmen, Schiffsuntergängen, Kanonen, Kriegen, Lebenskatastrophen, aber sie ist auch still, geordnet, ordnend, reinigend, ja meditativ.

So treffen hier zwei Welten aufeinander, die der äußeren Realität und die einer inneren Schau und Vision auf das, was in und hinter den Dingen steht, was in und hinter ihnen wirkt.

Wittwulf Malik